06.09.01Diesen Artikel drucken

Militärpiloten begegnen UFO in türkischem gesperrtem Luftraum

Forscher bestätigen Häufung von UFO-Sichtungen in der Türkei

Von: Illobrand von Ludwiger

Am 6. August 2001 ist es nach türkischen Presseberichten im militärischem Luftraum über Izmir-Cigli zu einer UFO-Sichtung gekommen. First Lieutenant Ilker Dincer und Lieutenant Arda Gunyer von der türkischen Luftwaffe hoben um 12:30 Uhr mit ihrem T-37 Jet zu einem Trainingsflug ab. Während sie vor der türkischen Ägäis-Küste des Ortes Candarli flogen, hatten sie plötzlich eine visuelle Begegnung mit einem konischen oder scheibenförmigen Flugobjekt. Das unidentifizierte Flugobjekt hatte die gleiche Höhe und Geschwindigkeit wie der türkische Jet und flog neben und um den Jet herum. Einige wenige Details über die Piloten, die Sichtung und den Funkverkehr wurden aus unbekannten Quellen in der türkischen Luftwaffe bekannt. Demnach berichtete Dincer während des Sichtkontakts per Funk der Bodenkontrolle: "Wir melden eine ungewöhnliche Situation. Wir sehen ein konisch oder scheibenförmiges Objekt, mit Beinen, extrem hell und sehr schnell." Dincer fragte bei der Einsatzleitzentrale nach, ob es Radarbestätigung gäbe: "Negativ. Wir sehen ihre Maschine, aber kein zweites Objekt." Dincer brachte seine Maschine näher an das Objekt heran, worauf es sich ebenfalls näherte: "Das Objekt kommt jetzt näher an meinen Flügel heran ... jetzt ist es hinter uns ... ich hole es mir jetzt vor meine Nase ... jetzt ist es vor uns ... hey, das Ding liefert sich wirklich einen Luftkampf mit uns." Unstimmig sind verschiedene Angaben über die Dauer der Begegnung. Verschiedene Quellen sprechen von zwei, 15 oder 30 Minuten. Die Sichtung endete, als das Objekt mit "unglaublicher Geschwindigkeit" davonflog.

Nach dem Vorfall drangen Gerüchte an die türkischen Medien, dass das türkische Verteidigungsministerium besorgt sei und eine Untersuchung des Vorfalls eingeleitet habe. Eine Anfrage solle sogar an die NASA gerichtet werden. Um Gerüchten Vorsorge zu leisten, nahm die türkische Luftwaffe offiziell Stellung. Pressesprecher Major Orhan Tamer sagte, das Objekt sei von den Medien fehlinterpretiert worden. In Wirklichkeit soll es sich um einen Vogelschwarm oder einen Wetterballon gehandelt haben. Auch sollte ein Disziplinarverfahren gegen den Piloten eingeleitet werden.

Die türkische Meteorologische Gesellschaft sagte der Zeitung "Saba", dass sie keinen Wetterballon in dieser Gegend hatte. Derartige Ballons würden auch nur weit entfernt von der Militärbasis gestartet, und sie seien sehr leicht auf militärischem Radar zu erkennen. Illobrand von Ludwiger, Vorsitzender der deutschsprachigen Gesellschaft zur Untersuchung von anomalen atmosphärischen und Radar-Erscheinungen (MUFON-CES), weist darauf hin, dass sich Dincers Flugzeug offensichtlich noch innerhalb des Militärgebiets befunden hatte, da er VHF-Funkverbindung zur Bodenstation hatte. "Dass die Piloten eine Begegnung mit einem unidentifizierten Flugobjekt hatten, kann durchaus sein. Es muss ja aber nicht gleich ein außerirdisches Raumschiff gewesen sein."

Als Major Tamer zu der widersprechenden Information der Meteorologischen Gesellschaft befragt wurde, sagte er, General Erol Ozgil habe die Information über den Wetterballon erhalten, doch dieser sei nicht zu sprechen. Seitdem gab es keine neuen offiziellen Stellungnahmen. Das Sirius UFO Space Sciences Research Center in Istanbul gab bekannt: "Kein Vogelschwarm oder Ballon kann bei solch hohen Geschwindigkeiten einen Luftkampf mit einem Jet fliegen. Die beiden Piloten können auch nicht gleichzeitig halluziniert haben. Wir finden die Erklärung der Luftwaffe nicht im geringsten zufriedenstellend." Das Militär wolle den Vorfall vertuschen, und die Medien hätten dieselbe Meinung. Der Fall sei noch lange nicht erledigt.

Esen Sekerkarar vom Sirius Center sagt, dass es zur Zeit in der Türkei zu einer Art Häufung von UFO-Sichtungen komme. Vor der Sichtung der beiden Piloten soll ein ähnlich beschriebenes Objekt weniger als 100 km von der Cigli-Region gesehen worden sein. "Viele Sichtungen werden auf Video aufgenommen – nicht nur von Zivilisten, sondern auch von Polizisten oder Militärs." Das Polizei-Hauptquartier in Ankara hat sogar eine offizielle Pressemitteilung herausgegeben, dass alle Videoaufzeichnungen an die Polizei geschickt werden sollten. Die Aufnahmen würden dann zur Analyse an das Verteidigungsministerium weitergeleitet. Bereits Mitte Juni hatte sich das türkische Religionsamt in die Diskussion eingeschaltet. Nach dem Islam gebe es nicht nur auf der Erde, sondern auch im Weltraum Wesen. Es könne UFOs geben, hieß es. In den Tagen zuvor hatten sich mehrere Menschen gemeldet, die in Westanatolien Außerirdische gesehen haben wollten.

Illobrand von Ludwiger von MUFON-CES weist darauf hin, dass Piloten zu den besten UFO-Zeugen gehören, da sie von Beruf her gute Himmelsbeobachter sein müssten und in der Objektidentifikation geübt seien: "Besonders türkische Fighterpiloten gehören zu den bestausgebildetsten Piloten der Welt und haben zahllose Stunden im Luftkampf in den USA und der Osttürkei hinter sich. Ein First Lieutenant hat allein vom Dienstgrad so viele Stunden Flugerfahrung wie ein Jumbo-Kapitän auf dem Buckel." Der ehemalige NASA-Wissenschaftler Richard Haines vom National Aviation Reporting Center on Anomalous Phenomena hat schon 4000 Pilotensichtungen von UFOs gesammelt. Begegnungen von Militärflugzeugen mit UFOs seien zwar selten aber nicht neu. Bereits 1987 sollen zwei türkische F-16-Kampfflugzeuge eine UFO-Begegnung gehabt haben. Der amerikanische Historiker Richard Dolan hat fast 300 Begegnungen des Militärs mit UFOs dokumentiert. Die belgische Luftwaffe ist 1989 und 1990 sogar mit privaten UFO-Forschern zusammen auf UFO-Jagd gegangen, als das Land und die Behörden von UFO-Meldungen überschwemmt wurden. In Folge der Untersuchung musste der Stabschef der belgischen Luftwaffe, General Wilfried de Brouwer, zugeben: "Unser Verteidigungssystem (NATO) ist gegen diese Maschinen machtlos."

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